Religion

"Religion ist das, was uns unbedingt angeht." - Paul Tillich (1886-1965)

kommiss. Fachobmann: Christoph Badde, StR

Worum geht es eigentlich im Religionsunterricht?

Im Mittelpunkt steht die lebendige Auseinandersetzung mit ethischen, religiösen, sozialen oder kulturellen Themen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wie Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft. Dabei geht es um ein kritisches Nachdenken über die Frage wie ich leben möchte, woran ich glaube, wie ich die Welt, meine Mitmenschen und andere Geschöpfe wahrnehme, wie ich verantwortlich handle und worauf ich hoffen kann. Diesen Grundfragen und der Vielfalt der religiösen Antworten in unserer Gesellschaft stellt sich der Religionsunterricht in der Schule aus einer christlichen Perspektive heraus. So reicht unser Religionsunterricht von der Vermittlung von Grundkenntnissen zum Christentum über Anregungen zu konkretem Handeln bis zum offenen Nachdenken über Fragen nach der Bedeutung Gottes in der Welt.

Der Religionsunterricht ist in bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach mit allen Verpflichtungen und Konsequenzen, die auch für alle anderen Unterrichtsfächer gelten (Grundgesetz Art. 7, Abs. 3).

Katholische und evangelische Kolleg*innen arbeiten in dieser Gruppe – auch im ökumenischen Sinne – erfolgreich zusammen. Mit aktuell zehn Kolleg*innen wird der Unterricht in der Sekundarstufe I konfessionell-kooperativ erteilt, d.h. die evangelischen und katholischen Schüler*innen arbeiten im Religionsunterricht zusammen.

Religion in der Einführungs- und Qualifikationsphase

In der Sekundarstufe II erfolgt der Religionsunterricht ebenso konfessionell übergreifend. Auch hier arbeiten katholische und evangelische Schüler*innen in den Kursen zusammen. Die jeweilige konfessionelle Ausrichtung eines Kurses richtet sich dann nach dem Bekenntnis der bzw. des Unterrichtenden, denn Religionslehrer sind diesem verpflichtet. Sie sollen entsprechend der Vorgaben der katholischen bzw. der evangelischen Konfession ihren Unterricht gestalten (§ 125 Niedersächsisches Schulgesetz).

Zur Zeit wird der Religionsunterricht am Gymnasium Mellendorf auf grundlegendem Anforderungsniveau als dreistündiges Ergänzungsfach sowie als dreistündiges Prüfungsfach angeboten. In diesem Prüfungskurs haben die Schüler*innen die Gelegenheit das Abitur als schriftliche (P4) bzw. mündliche Prüfung (P5) abzulegen. Auch der Religionsunterricht in der Qualifikationsphase beschäftigt sich mit den religiösen und philosophischen Dimensionen des Lebens. Durch ihn führen wir wissenschaftlich und aufklärend den „Streit um die Wirklichkeit“: Schüler*innen werden angeleitet, eigene Positionen zu entwickeln, sie zu vertreten und in den Dialog mit anderen Anschauungen zu treten. Dies wird an den Themenbereichen „Mensch“, „Gott“, „Jesus Christus“ und „Ethik“ vertiefend bearbeitet.

 

Besonderes

Seit ein paar Jahren gibt es sie – unsere Gottesdienste am Gymnasium Mellendorf. In unserem Schulprogramm sind sie fest verankert.

Mit dem Wunsch von Abiturientinnen und Abiturienten, ihrer Freude und Dankbarkeit für ihr bestandenes Abitur auch in einem Gottesdienst Ausdruck zu verleihen, hat 2003 alles angefangen. Unterstützt wurden sie damals von ihrer Religionslehrerin und von katholischen und evangelischen Hauptamtlichen aus der Wedemark, die gerne dieses ökumenische Projekt begleitet haben und noch heute immer wieder begleiten.

Festliche ökumenische Abiturgottesdienste finden inzwischen immer regelmäßig am Abend vor der Aushändigung der Abiturzeugnisse und Verabschiedung der Abiturientinnen und Abiturienten in der Schule in einer der Kirchengemeinden der Wedemark statt. Sie werden von Schüler*innen des entsprechenden Abiturjahrganges mit Hilfe ihrer Religionslehrer*innen geplant und organisiert. Musikalische Unterstützung kommt von schul- und jahrgangseigenen Ensembles oder den Bands der jeweiligen Kirchengemeinden. Familienmitglieder und Freunde sind immer gern gesehene Gäste und herzlich eingeladen, dabei zu sein und mitzufeiern.

Unsere neuen fünften Jahrgänge werden seit mehreren Jahren mit einem ökumenischen Begrüßungsgottesdienst empfangen. Der Gottesdienst findet im Wechsel in Mellendorf in der katholischen oder einer evangelischen Kirchengemeinde der Wedemark statt und wird von Vertreter*innen beider Konfessionen begleitet. In der Regel bereitet eine Religionsgruppe der fünften Klassen diesen Gottesdienst mit ihrer Religionslehrerin oder ihrem Religionslehrer bereits am Ende des „alten“ Schuljahres vor und gestaltet ihn dann zu Beginn des nächsten Schuljahres für die neuen Schüler*innen. Diese Gottesdienste finden in der Regel am Abend vor der Einschulungsveranstaltung statt.

Anlassbezogene Gottesdienste zum Kirchenjahr (z.B. zu Aschermittwoch) bereichern regelmäßig das Schulleben. Auch diese Gottesdienste werden von unterschiedlichen Religionsgruppen vorbereitet.

Die Fachgruppe Religion am GM ist immer wieder beeindruckt und dankbar mitzuerleben, welche Kraft und welchen Zuspruch Kinder und junge Erwachsene aus diesen Gottesdiensten für sich und ihr Leben ziehen und wie wichtig ihnen diese sind.

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