Spannende Sätze und starke Nerven: Maximilian gewinnt Vorlesewettbewerb am GM

Die Bibliothek am Gymnasium Mellendorf war für einen Vormittag kein stiller Lernort, sondern Schauplatz einer kleinen literarischen Bühne. Wo sonst gelesen und gespielt wird, herrschte gespannte Ruhe, als die besten Vorleser der sechsten Klassen zum Wettbewerb gegeneinander antraten. Unter der Organisation der Deutschlehrerin Alexandra Jess hörte das Publikum Geschichten, die von Zauberei, chaotischen Familien, mysteriösen Kerkern und wilden Abenteuern handelten. Mit jeder neuen Passage wurde klar: Hier sind echte Vorlesetalente am Werk. Besonders überzeugte Maximilian Siemoneit aus der 6B. Er setzte Pausen an den richtigen Stellen, traf die Tonlage der Figuren perfekt und las mit einer Gelassenheit, die manch erwachsenem Hörbuchsprecher gut zu Gesicht stehen würde. Mit gut gesetzten Pausen, einer sicheren Stimme und spürbarem Spaß am Text brachte er die Figuren zum Leben, als säßen sie direkt neben den Zuschauerinnen am Bibliothekstisch. Man konnte förmlich sehen, wie sich die Charaktere im Raum bemerkbar machten. Für diese Leistung gab es nicht nur Applaus, sondern auch die Einladung, das Gymnasium Mellendorf beim Regionalentscheid zu vertreten. Die Jury zeigte sich beeindruckt – und hatte es nicht leicht. Tore Böttcher aus der Schulleitung, Deutschfachobfrau Marlis Bartels und Bibliothekarin Annika Bachmann hörten genau hin: Ist die Betonung stimmig? Sind die Charaktere erkennbar? Wird hier gerade ein Buch gelesen oder ein kleiner Film im Kopf gestartet? „Die Vielfalt der Geschichten und die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler haben uns alle beeindruckt“, so das Fazit von Marlis Bartels. Und das Beste daran? Der Vorlesewettbewerb war nicht nur ein spannendes Kräftemessen, sondern auch eine perfekte Werbung für das Lesen. „Wir freuen uns, dass der Wettbewerb seit Jahren ein fester Baustein unserer Leseförderung ist“, sagt Schulleiterin Katrin Meinen, die selbst auch Deutschlehrerin ist.

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