Das Solarmonster gibt eine Waffel aus – und zwar mit Sonnenkraft!

Wie backt man Waffeln ohne Steckdose? Ganz einfach: mit Sonne! Eine Schülergruppe des 11. Jahrgangs am Gymnasium Mellendorf hat genau das geschafft – und dabei ein echtes Technik-Highlight gebaut: das „Solarmonster“. Was als fixe Idee begann, wurde über Monate hinweg zu einem durchdachten Projekt. Im November 2024 planten engagierte Elftklässler des Gymnasiums aus dem Umweltrat den Bau einer mobile Solaranlage, die bei Schulveranstaltungen autark Strom erzeugen sollte.

Die Kulturbeauftragte der Gemeinde Wedemark, Angela von Mirbach, gab in einem Workshop Starthilfe in Sachen Projektmanagement, wenig später stand der Name fest: „Solarmonster“. Und weil ein Monster natürlich auch ein Gesicht braucht, wurde – mit offizieller Genehmigung vom NDR – das Krümelmonster zum Maskottchen der Elftklässler. Doch ein Waffeleisen mit Sonnenenergie betreiben? Das ist trickreich. „Ein normales Eisen braucht so viel Strom wie ein Staubsauger“, erklärt Christian Kossenjans, Lehrer am Gymnasium und Initiator des Projekts. „Uns war schnell klar: Wir brauchen eine Speicherlösung.“ Gemeinsam mit Dr. Stefan Riechelmann von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt wurde eine Lösung entwickelt. Die Veenker-Stiftung finanzierte die Anschaffung einer Hochleistungsbatterie – und der Bau konnte beginnen. Mit Unterstützung vom Mellendorfer Tischler Hans Horst entstand in vielen Stunden ein echtes Unikat. Die Solaranlage lässt sich kompakt zusammenklappen und in wenigen Handgriffen zu einem leistungsstarken „Solar-Kraftwerk“ ausfahren. „Das Monster ist mobil, wetterfest und kann locker zwei Waffeleisen gleichzeitig betreiben – wenn genug Sonne da ist“, so Kossenjans.

Das Solarmonster in Aktion.

Am 19. Juni war es soweit: Beim „Big Lunch“ auf dem Rathausvorplatz versorgte das Solarmonster rund zwei Stunden lang zwei Waffeleisen mit Solarstrom. Schüler der 5. und 6. Klassen probierten fleißig die „Solar-Waffeln“ und staunten über die Technik. „Gestern waren wir noch etwas in Sorge“, so Schulleiterin Meinen. „Wenn keine Sonne scheint, dann hätten die Waffeln in der Menge nicht produziert werden können“. Aber auf die Sonne war dann doch Verlass, sodass bis in den Nachmittag hinein mit Solarstrom Waffeln produziert wurden. „Wir haben viele weitere Ideen – vom Open-Air-Kino bis zum Solarkühlschrank für Schulpartys“, so Kossenjans. Klar ist: Wo kein Stromanschluss ist, springt ab jetzt zukünftig das Solarmonster ein – mit Sonnenkraft und Teamgeist.

Die Projektgruppe nach dem ersten erfolgreichen Einsatz des Solarmonsters.
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