Mit Erasmus+ nach Frankreich

Dank des Programms „Erasmus+“ bekam ich im Schuljahr 2022/23 die großartige Chance auf einen individuellen Schulaustausch im europäischen Ausland. Schon seit ich klein war, freute ich mich auf den Frankreichaustausch mit der Schule in der neunten Klasse. Auf Grund des Corona-Virus fiel dieser jedoch für meinen Jahrgang aus. Umso mehr freute ich mich auf diese neue Möglichkeit und es ging somit für mich drei Wochen nach Liévin, Frankreich. Dort wohnte ich vom 31.03. bis zum 21.04.2023 bei meiner französischen Gastfamilie und besuchte zwei der drei Wochen meines Aufenthaltes das „Lycée Général technologique Henri d’Arras“. Bei der Vorbereitung auf meine Zeit in Frankreich bekam ich von den Lehrkräften der Erasmus-AG an unserer Schule viel Unterstützung. Diese halfen mir, den Kontakt nach Frankreich aufzubauen und die passende Schule als auch Gastfamilie für mich zu finden. Vor allem Frau Hauptmeier war eine große Hilfe und ich möchte ihr hiermit noch einmal einen großen Dank aussprechen.

Ich ging mit meiner Gastschwester Romane zusammen zur Schule und erlebte ihren Alltag. So lernte ich das französische Schulsystem und dessen Unterricht mit eigenen Erfahrungen kennen. Der für mich zentrale Unterschied zu unserem deutschen Schulsystem ist die Länge eines Schultages. Während es bei uns üblich ist, nach der sechsten oder gegebenenfalls nach der achten Schulstunde Schluss zu haben, blieben die Schüler*innen in Frankreich zum Teil deutlich länger in deren Unterricht. Dafür hatten diese aber nur sehr wenige Hausaufgaben, die sie eigenständig erledigen mussten.

Außerdem hatte ich das Glück, bei einer besonders freundlichen Gastfamilie wohnen zu dürfen, welche mit mir viele Ausflüge unternahm. Während der dritten Woche meines Aufenthaltes waren nämlich in Liévin Osterferien und wir hatten dementsprechend viel Freizeit zur Verfügung. Meine Lieblingsausflüge waren unser Besuch beim Louvre Lens und das Besichtigen des kanadischen Denkmals von Crête-de-Vimy. Das Louvre-Lens ist deutlich weniger bekannt als das Louvre in Paris, stellt aber Kunstwerke aus allen Abteilungen des Pariser Louvre aus. Jene Kunstwerke werden in Lens für jeweils fünf Jahre der weiteren Öffentlichkeit außerhalb Paris nähergebracht. Das Vimy Denkmal dient der Erinnerung an die ums Leben gekommenen kanadischen Soldaten der Weltkriege in Frankreich. Dies interessierte mich besonders, da mein eigener Urgroßvater dort gekämpft hatte. Zudem standen auch ein Kinobesuch, Spaziergänge in der Natur und vieles mehr auf unserem Programm. Einen Abend begleitete ich meine Gastmutter auf eine Betriebsfeier, wo ich auf besonders viele unterschiedliche Menschen auch außerhalb der Schule traf.

Allgemein bin ich mit dem Ziel einer Verbesserung meiner französischen Sprachkenntnisse, mündlichen Ausdrucksfähigkeit sowie des Hörverstehens verreist. Dieses habe ich erreicht, zudem durfte ich auch viele neue Menschen kennenlernen und bin letztendlich nicht nur mit meinen neuen Auslandserfahrungen sehr zufrieden, aber auch allgemein mit dem Erasmus-Programm. Ich würde es jedem weiterempfehlen, der sprachbegeistert und reisefreudig ist.

von Adriana McGuigan