MdEP Katrin Langensiepen zu Besuch am Gymnasium Mellendorf
„Demokratie lebt vom Mitmachen!“ – Diesen Satz hätte man dem Besuch von Katrin Langensiepen, Europaabgeordnete der Grünen, als Motto voranstellen können. Ende Mai nahm sich die Politikerin Zeit für einen Austausch mit drei 10. Klassen des Gymnasiums Mellendorf sowie mit der Erasmus-AG der Schule – und überzeugte dabei mit Offenheit, Humor und spannenden Einblicken in ihren Arbeitsalltag. Im Forum am Campus W erfuhren die Schüler zunächst, dass Langensiepen ihre ersten Lebensmonate sogar in Mellendorf verbracht hat – ein Heimspiel also. In der anschließenden Diskussionsrunde wurde schnell deutlich, wie facettenreich die Arbeit im Europaparlament ist: Lesen, verhandeln, abstimmen – und regelmäßig Lobbygespräche führen. Derzeit arbeitet Langensiepen beispielsweise an einer Richtlinie zur Spielzeugsicherheit, die Verbraucherinnen in ganz Europa betreffen wird. Europa sei dabei immer auch Teamarbeit, betonte sie – trotz der vielen Verantwortung sei sie keineswegs „Einzelkämpferin“. Geld spielte ebenfalls eine Rolle im Gespräch mit den Schülern. „Mein monatliches Einkommen liegt zwischen 8000 und 10.000 Euro“, so Langensiepen. Das sei viel, aber angesichts der Verantwortung auch nachvollziehbar. Überrascht zeigten sich viele, als Langensiepen sich klar zum Wahlalter „0“ bekannte – und damit eine kontroverse Diskussion anregte. „Das Wahlrecht wird einem ja auch nicht entzogen, wenn man geistig nicht mehr dazu in der Lage ist“, erklärte sie und verwies auf die Wahlpflicht in Belgien als europäisches Beispiel. Langensiepen berichtete aber nicht nur von ihrem derzeitigen Beruf, sondern auch von ihrem bisherigen Lebenslauf: Ihre politische Karriere begann mit einem Stundenlohn von fünf Euro netto in einem Callcenter – und mit dem Wunsch, sich für Umweltschutz, Tierschutz und feministische Themen zu engagieren. Ihre Ausbildung als Fremdsprachenassistentin mit den Sprachen Englisch, Französisch, Niederländisch und Spanisch kommt ihr dabei heute noch zugute. Auf die Schülerfrage nach ihrem größten politischen Erfolg nannte sie zwei ganz persönliche Projekte: den EU-Behindertenausweis und den Gedenkstein für an Sucht verstorbene Menschen in Hannover. Gerade Letzterer zeige, wie wichtig es sei, gesellschaftliche Randthemen sichtbar zu machen.
Nach dem Gespräch mit den 10. Klassen folgte ein Austausch mit der Erasmus-AG des Gymnasiums. Schüler berichteten von ihren Erfahrungen im Ausland – sei es in Frankreich, Spanien, Griechenland oder La Réunion. Langensiepen zeigte sich begeistert und sagte ihre Unterstützung für das Erasmus+-Programm zu. Darüber hinaus machte sie ein spannendes Angebot: Interessierte Schüler können künftig während einer Sitzungswoche in Brüssel bei ihr hospitieren – Europa zum Anfassen, auch in der Zukunft!