Wer denkt, Lehrer*innen legen sich in den Sommerferien nur auf die faule Haut, der irrt gewaltig.
Während andere dem regnerischen Wedemärker Sommer entflohen sind, hieß es für mich: Bonjour, Rouen! Im Rahmen einer Erasmus+ Fortbildung habe ich eine Woche lang die Schulbank gedrückt – und das freiwillig!
Obwohl ich im „normalen Leben“ eigentlich Deutsch, Musik und Religion unterrichte, stand diesmal le français auf dem Stundenplan. Ziel: die eingerosteten Sprachkenntnisse entstauben, Grammatik wieder ins Gedächtnis rufen (inkl. Subjonctif – oui, den gibt’s noch!) und dabei ganz nebenbei französische Kultur erleben.
Los ging’s jeden Morgen pünktlich um 9 Uhr – zum Glück verfügt Rouen über ein ausgezeichnetes Leihfahrradsystem, sodass der Schulweg elegant per Velo bewältigt werden konnte. Der Unterricht selbst endete täglich um 13:15 Uhr – fast Mellendorfer Zeit also – und wurde von Muttersprachler*innen geleitet, die es wirklich meisterhaft verstanden, Grammatik, Alltagssprache und viel gute Laune in die Stundenplanung zu integrieren.
Am Nachmittag hieß es dann: Kulturprogramm! Ob Stadtrallye durch Rouens Altstadt, ein Besuch im Museum der Schönen Künste oder Ausflüge ans Meer – Langeweile kam nicht auf.
Ein besonderes Highlight war der französische Nationalfeiertag am 14. Juli: Am freien Tag habe ich einen Ausflug nach Étretat mit seinen traumhaften Kreidefelsen und nach Honfleur gemacht- Postkartenidylle pur, trotz Regen.
Mein Fazit: „Es war unglaublich bereichernd – sprachlich, kulturell und menschlich. Und ich kann jetzt wieder den Subjonctif anwenden… auch wenn sich die Franzosen selbst gerne darum drücken.“ 😄
Merci, Erasmus+ – für neue Perspektiven, viele Impulse und die Erinnerung daran, wie sich Lernen wirklich anfühlt.