„Generation Thinking“ – Wie Lehrkräfte die Generation Z besser verstehen

Direkt nach den Zeugnisferien tauschten die 85 Lehrkräfte des Gymnasiums Mellendorf Kreide und Klassenbücher gegen die Schulbank ein – allerdings nicht als Lehrende, sondern als Lernende. Im Zentrum der Fortbildungsveranstaltung stand die eigene Schülerschaft: die Generation Z. Wie ticken die Jugendlichen heute? Was bewegt sie? Und welche schulischen Herausforderungen bringt ihr digital geprägter Alltag mit sich?

 

 

„Wir freuen uns sehr, mit Hartwin Maas einen echten Experten auf diesem Gebiet begrüßen zu dürfen“, eröffnete Schulleiterin Katrin Meinen die Veranstaltung. Der renommierte Generationenforscher kennt die Gewohnheiten und digitalen Lebenswelten der aktuellen Schülergeneration genau. In seinem Vortrag gab er den Lehrkräften nicht nur spannende Einblicke in die Denkweise der Generation Z, sondern auch in die ihrer Eltern. Besonders überraschend für viele: Neben den bekannten Helikopter-Eltern, die ständig über ihren Nachwuchs kreisen, gibt es auch eine neue Erziehungsstrategie – die der Rasenmäher-Eltern. Deren Ziel sei es, dem eigenen Kind möglichst sämtliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen, bevor es überhaupt ins Stolpern kommt. Doch wie geht man als Lehrkraft mit solchen Erwartungshaltungen um? Und wie gelingt es, die Jugendlichen trotz dieser Einflussfaktoren zu erreichen? Maas lieferte dazu wertvolle Denkanstöße.

Dass Facebook bei Jugendlichen längst zum „Boomer-Netzwerk“ verkommen ist, war für viele Lehrkräfte nicht neu. Spannender war hingegen Maas‘ Analyse, welche Plattformen aktuell tatsächlich angesagt sind: Snapchat, BeReal und Instagram stehen hoch im Kurs, während klassische soziale Netzwerke in den Hintergrund treten. Doch was bedeutet das für den Unterricht? Und wie lassen sich diese digitalen Gewohnheiten konstruktiv in den Schulalltag integrieren?

 

 

Am Nachmittag vertieften die Lehrkräfte ihr Wissen in Workshops, die sich mit dem Seelenleben der Jugendlichen, der Faszination von TikTok oder der wachsenden Herausforderung der digitalen Ablenkung beschäftigten. Auch die Zusammenarbeit mit der Polizei, der Kirche und anderen Institutionen stand auf dem Programm – denn wie es so schön heißt: Es braucht ein ganzes Dorf, um eine Schule zu erziehen.

 

Archiv